Sydney Dance Company - Merkur

Choreograf: Kenneth Kvarnstrom
Sydney Theater
17. Novemberth-28th



Von Dolce Fisher.



Merkur ist die australische choreografische Premiere von Kenneth Kvarnstrom, einer der Tanzerfolgsgeschichten Europas. Die zeitgenössische Aufführung, die im November in Sydney eröffnet wurde, wurde vom Publikum zu Recht gut aufgenommen.

Die Arbeit kam von vielen verschiedenen Inspirationen, die vom römischen Gott „Merkur“, Quecksilber als Element und dem Planeten Merkur reichten und sich zu einer Show entwickelten, die etwas mehr als eine Stunde dauerte.

Die Show begann mit dem Tänzer Richard Cilli mit dem Rücken zum Publikum und duckte sich. Er machte faszinierende, besonders kleine Bewegungen, die jeden einzelnen Muskel in seinem straffen Rücken zeigten. Die anderen Tänzer schlossen sich schließlich den ständig wechselnden Gruppierungen an, aber die Choreografie blieb gleich. Die Tänzer waren so aufeinander abgestimmt, dass ihre Übereinstimmung einwandfrei war. Die interessante Bewegung hatte fast eine Tai Chi-Qualität. Dieser Anfangsteil gab uns einen Vorgeschmack auf einen Großteil der Choreografie, die wir später während des gesamten Werks mit mehreren wiederholten Motiven sehen würden.




Misty Copeland tanzt mit den Sternen

Das Bühnenbild und das Lichtdesign wurden von Jens Sethzman entworfen, der bereits mehrfach mit Kvarnstrom zusammengearbeitet hat. Die Bühne war ein strahlendes Weiß ohne echte Flügel, nur winzige Eingänge weit oben und unten, so dass es sich anfühlte, als wären die Tänzer in einem großen Raum. An der Decke hing ein großer Kreis, der auf viele verschiedene Arten beleuchtet wurde, und die Effekte erzeugten insgesamt einen fantastischen vollständigen Look. Gegen das kräftige Weiß waren die Tänzer ganz in Schwarz gekleidet. Die Beleuchtung löste gerade die Arbeit aus und zeigte Sethzmans großes Können. Irgendwann schien extrem weißes Licht auf das Publikum und es fühlte sich an, als würden wir die Sonne mit dem Planeten Merkur zwischen uns und seiner Ausstrahlung betrachten.

Sydney Dance Company, Merkur. Foto von Jeff Busby

Sydney Dance Company, Merkur. Foto von Jeff Busby

Es gab viele herausragende Momente. Das Triple Pas de Deux war eines davon. Es war sehr kontrastreich in der Stimmung von der Eröffnung und war lustig und kokett. Mit schnellen Bewegungen zeigte es einige interessante Partnerarbeiten und die Tänzerinnen nutzten ihren Ausdruck gut. Besonders gut hat mir die Kreativität gefallen, die sich aus der einfachen Bewegung eines Tänzers ergibt, der einen anderen auf die Knie drückt. Dies war ein cleveres Motiv, das immer wieder auftauchte, aber auf viele verschiedene Arten verwendet wurde.



Ein weiterer besonders denkwürdiger Moment war im letzten Abschnitt, als ein Tänzer mit einer großen Metallpfeife im Mittelpunkt stand und eine Masse schwarzer Federn, die wie schwarzer Schnee aussahen, von der Decke fiel. Der Tänzer begann mit der Pfeife einen Kreis zu bilden und der Klang wurde verstärkt, wodurch ein hohles Drehgeräusch erzeugt wurde. Drei männliche Künstler tanzten in gefiederten Hosen und sahen leicht animalisch aus. Die anderen Tänzer traten ein und bewegten sich durch das schwarze Durcheinander auf dem Boden, was einen fabelhaften Effekt ergab.


Sarah Goldberg Adam F. Goldberg

Während des gesamten Stücks gab es eine zugrunde liegende sexuelle Spannung zwischen den männlichen und weiblichen Tänzern, jedoch auf reife und elegante Weise, mit oft sehr spielerischen Momenten, in denen die Tänzer interagierten. Es gab auch Zeiten, in denen die Choreografie die Tänzer ziemlich androgyn machte, da die Bewegung nicht nur dem männlichen oder weiblichen Tänzer vorbehalten war. Die Weibchen hoben die Männchen hoch und manchmal fand Partnerarbeit statt und ein einzelner Tänzer machte genau die gleiche Choreografie, aber auf eigene Faust. Das war ziemlich einzigartig und unterhaltsam.

Merkur war eine faszinierende Arbeit. Man konnte die Inspiration des Choreografen nicht laut, sondern subtil sehen. Kvarnstroms Choreografie hatte ein Labyrinth aus Motiven und Wiederholungen mit einer bestimmten, aber komplizierten Formel, die ich für das Auge angenehm fand. Die Tänzer führten die Choreografie mit Leichtigkeit und Exzellenz auf. Merkur ist ein weiterer Sieg für die talentierte Sydney Dance Company!

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